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committeruvok cheetah2019-05-26 16:11:32 +0200
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--- /dev/null
+++ b/_posts/2011-05-16-Studium-meh.md
@@ -0,0 +1,82 @@
+---
+id: 2145
+title: Studium… meh
+slug: Studium-meh
+date: 2011-05-16 16:46:27
+ljimport: true
+---
+
+Zu viel Grübeln ist nicht gut, das merke ich insbesondere, wenn ich über mein
+Studium oder meine Zukunft allgemein nachdenke.
+
+Im Oktober 2009 habe ich angefangen, Elektrotechnik zu studieren. Ich habe in
+dem Jahr erst erfolgreich mein Abitur abgeschlossen, und meine Lehrer meinten,
+ich solle studieren gehen, mit meinen Noten sei das doch kein Problem. Na gut,
+ich hatte sowieso keine richtige Ahnung, was ich sonst hätte machen sollen, und
+probieren kann man es ja mal.
+
+Die nächste Frage war natürlich: Was studieren? Ich war schon immer sehr
+computerinteressiert und verbringe auch einen Großteil meiner Freizeit davor.
+Doch gerade deshalb wollte ich es erst einmal mit etwas anderem versuchen. Die
+Aussicht, später einmal den ganzen Tag am PC zu sitzen, und das bis ins hohe
+Alter (Rente gibt's bis dahin eh keine mehr ^^), behagte mir nicht.
+
+Während des Abiturs war Elektrotechnik ein Unterrichtsfach, welches mir
+ziemlich gut gefiel und in dem ich auch recht gut war. Zwei Studienstandorte
+kamen in die engere Auswahl, einmal die Berufsakademie, die ich bequem per Bus
+erreichen konnte, mit Abschluss Diplom-Ingenieur. Auf der anderen Seite wäre
+die Hochschule Zittau/Görlitz noch eine Möglichkeit gewesen. Dort ist eine
+sogenannte "Kooperative Ingenieurausbildung" möglich, 5 Jahre. Beides
+versprach neben der Vermittlung der theoretischen Grundlagen auch praktische
+Ausbildung in Partnerbetrieben während der Semesterferien. Vorwiegend aus
+Bequemlichkeit, und um nicht umziehen zu müssen (was zusätzliche Kosten
+verursacht hätte), wählte ich den näheren Standort.
+
+Bis jetzt bin ich ganz gut durchgekommen, obwohl mir zwischenzeitlich schon
+Zweifel aufkamen, ob ich es schaffe und ob es sich lohnt, weiterzumachen. Nun
+bin ich wieder mal an so einem Punkt angekommen. Ursache ist eigentlich nur
+eine Vorlesungsreihe, in der ich überhaupt nichts so richtig verstanden habe.
+Unglücklicherweise ein Prüfungsfach.
+
+Das hauptsächliche Problem ist (vermute ich), wenn ich mir denke "Das brauch
+ich später eh nicht" oder "Das interessiert mich gar nicht", schaltet mein
+Gehirn ab, und versucht gar nicht erst, das zu verstehen. Dazu kommt noch,
+dass ich das Nacharbeiten der Vorlesungen bis jetzt immer bis kurz vor die
+Prüfungen geschoben habe, hat ja auch immer so gut geklappt, mit den
+Ergebnissen kann ich ja sogar ganz zufrieden sein. Deshalb hatte ich auch einen
+WTF?-Moment, als mit verkündet wurde, dass ich Bester des Semesters bin. Kann
+ja eigentlich nicht sein, die andren rackern sich ab bis zum gehtnichtmehr und
+schaffen es gerade so, und ich mach "nichts" und schaffe es ohne Probleme
+\*kopfschüttel\*.
+
+Ich hatte es bis jetzt auch noch nie nötig, mir die Literaturempfehlungen der
+Dozenten anzusehen. Vielleicht sollte ich damit ja mal anfangen? Nur dazu
+müsste ich mich ja auch erst wieder aufraffen...
+
+Das mit dem praktischen Studienteil ist ja auch noch so ne Sache. Bis jetzt hab
+ich vorwiegend am Support gesessen, d.h. Anrufe und E-Mails beantwortet. Mein
+Chef meint zwar, ich solle mal den Mund aufmachen, wenn ich mal was
+elektrotechnisches machen will (sollte ich auch), aber der Supportplatz ist
+halt ziemlich stressig und muss den ganzen Tag besetzt sein. In gewisser
+Hinsicht auch Eigenverschulden, Ich grübele nur nach, was ich später sagen
+soll, wenn ich mich irgendwo bewerbe und gefragt werde, was ich denn bis jetzt
+so gemacht habe. :/
+
+Ja was hab ich denn bis jetzt vorwiegend gemacht? Programmiert! pff... Deshalb
+kommt mir immer wieder der Gedanke, dass ich in Informatik doch besser
+aufgehoben wäre. Nur wenn das auch nicht klappt,... was dann? Dann wäre ich mit
+meinem Latein am Ende. Dann hätte ich keine Ahnung, was ich als nächstes
+studiere.
+
+Aufhören ist für mich aber auch keine Option, das würde mir nach den letzten
+Klausuren keiner abnehmen. Das ist vielleicht auch unnötig, da ich scheinbar
+dazu neige, mich völlig unterzubewerten und mich selbst fertig zu machen,
+obwohl es dazu gar keinen Grund gibt.
+
+In diesem Sinne bleibt mir jetzt wohl auch nichts anderes übrig, als einfach
+weiterzumachen und zu schauen was passiert. Geld kostet es mich
+glücklicherweise keins, Studiengebühren zahle ich keine. Das einzige Problem
+ist halt, dass das Studium die meiste Zeit meines Lebens auffrisst.
+
+Das wollte ich mir nur mal von der Seele schreiben. Sicherlich hab ich noch was
+vergessen, ich komm nur grad nicht drauf was...